Welches CMS passt am besten? Kriterien zur Auswahl von CMS-Systemen. Teil 2: Multi-Device- und Multichannel-Publishing

Welches CMS passt am besten? Kriterien zur Auswahl von CMS-Systemen. Teil 2: Multi-Device- und Multichannel-Publishing

Trackback URL

Den ersten Teil der Reihe über SEO Onpage Optimierung noch nicht gelesen? Hier geht`s zurück!

 

Nur Website war früher – die Zukunft lautet Multichannel

Die eigene Website ist heute längst nicht der einzige Berührungspunkt mit dem digitalen Kunden. Dem Kunden von heute stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, sich über Ihr Unternehmen zu informieren und sich mit Ihrem Unternehmen zu vernetzen. Nicht auf alle Kanäle werden Sie dabei gleichermaßen Einfluss nehmen können. Den größten Einfluss haben Sie naturgemäß auf den sogenannten „Owned Content“, also auf die Inhalte und Kanäle, die Ihnen selbst gehören und die sie selbst veröffentlichen. Diese Kanäle möglichst umfassend zu managen und für die Bereitstellung auf unterschiedlichsten Endgeräten zu optimieren ist die Aufgabe leistungsfähiger Content Management Systeme. Zu den wichtigsten Kanälen zählen dabei:

  • Unternehmens-Website
  • Corporate Blog
  • ggf. Shop
  • Newsletter
  • Eigene Social Media Profile und Kanäle

Die eigenen Social Media Profile und Communities können dabei als eine Mischform mit dem sogenannten „Social Content“ gelten. Zwar haben Sie Kontrolle darüber, welche Inhalte Sie selbst veröffentlichen, über etwaige Reaktionen haben Sie jedoch höchstens bedingt Kontrolle. Im Zusammenhang mit Content Management Systemen stellt sich neben der Möglichkeit Inhalte direkt in soziale Kanäle zu publizieren somit hier auch die Frage ob und wie Reaktionen auf eigene Aktivitäten durch das System erfasst werden sollen.

 

 Zunehmende Anzahl internetfähiger Geräte

Der Kontakt des Nutzers / Kunden zu Ihren Inhalten ist heute längst nicht mehr an einen Desktop PC oder Laptop gebunden. Ihre Kunden möchten heute die benötigten Informationen jederzeit, an jedem Ort, mit dem Endgerät ihrer Wahl abrufen können. Sie möchten nicht nach Hause an den PC, um Ihren Newsletter lesen oder Produkte betrachten zu können.

Die Herausforderung für Unternehmen und die eingesetzten CMS-Systeme wird darin bestehen, einen konsistenten Markenauftritt an allen Touchpoints sowie auf allen Geräten entlang der Customer Journey zu generieren.

 

Diese Fragen sollten Sie sich stellen

  • Wie sehen die möglichen / wahrscheinlichen Customer Journeys Ihrer Kunden aus?
  • Welche Kanäle nutzen Ihre Kunden und welche möglichen Touchpoints ergeben sich daraus?
  • Welche Kanäle sind strategisch für Ihr Unternehmen am wichtigsten?
  • Welche Kanäle (E-Mail, Blog, Soziale Netzwerke) sollen direkt aus dem CMS bedient werden?
  • Welche Pläne, Ziele und Strategien verfolgen Sie hinsichtlich eCommerce und was bedeutet dies für das  CMS?
  • Welche Funktionalitäten sind hierfür zwingend erforderlich und auf welche kann verzichtet werden?
  • Wo erscheint der Einsatz von Spezial-Software sinnvoller?
  • Welche Möglichkeiten bietet das CMS Multi-Device-Strategien umzusetzen?

Zahlreiche Content Management Systeme bieten heute die Möglichkeit verschiedene Kanäle aus einem System zu verwalten. Neben normalen Webseiten können oft auch Blogs, Foren oder Shops erstellt werden. Auch der Versand des Newsletters ist oft direkt aus dem System möglich. Dies bietet den Vorteil, dass alle Inhalte zentral in einem System und unter der vertrauten Oberfläche verwaltet werden können. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass weniger Spezialsoftware benötigt wird und sich somit potentiell Kosten senken lassen. Zumindest, wenn dadurch andere, kostenpflichtige Systeme abgelöst werden können. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn das neue CMS zumindest die wesentlichen Funktionen integriert. In den meisten Fällen werden professionelle CMS diese Anforderung erfüllen können, dennoch bieten spezialisierte Stand-Alone-Lösungen in ihrem Bereich oft einen Leistungsvorteil gegenüber einem CMS. Demgegenüber stehen jedoch zusätzliche Kosten und steigender Zeitaufwand. Dies gilt es gegeneinander abzuwägen.

Überlegen Sie, welches die strategisch wichtigsten Kanäle sind und welche Anforderungen diese an eine Software stellen. Reichen die Funktionalitäten der in Frage kommenden Content Management Systeme hierzu aus?

 

 

Priorisieren Sie Ihre Anforderungen

Alle CMS haben ihre Stärken und Schwächen! Während die eine Anforderung hervorragend erfüllt wird, bleiben an anderer Stelle womöglich Wünsche offen. Darum ist es unabdingbar, Anforderungen -  nicht nur im Rahmen des Multichannel-Publishing – zu gewichten und zu priorisieren.

Definieren Sie, welche Funktionen erfüllt sein müssen, wenn Sie einen Kanal direkt über das CMS bedienen möchten. Sind diese Funktionen über das CMS ausreichend abgedeckt oder erfüllt Spezialsoftware diese Anforderungen besser? Reicht ein möglicherweise reduziertes Funktionsset für gewisse Kanäle gegebenenfalls aus?

Stellen Sie hier Kosten und Nutzen der in Betracht kommenden CMS-Systeme (z.B. keine weiteren Kosten für Spezialsoftware, kein Login in andere Software und dadurch Zeitersparnis) den Kosten und Nutzen entsprechender Spezialsoftware gegenüber. Wovon profitieren Sie am meisten?

 

Multi-Device ist Pflicht!

Zwingend notwendig sind CMS-Lösungen, die die Umsetzung von Multi-Device Strategien erlauben!

Angesichts der zunehmenden Nutzung von Smartphones und Tablets muss ein Content Management System heute in der Lage sein, Inhalte für verschiedenste Typen von Endgeräten zu optimieren.  Hierzu kommen prinzipiell mehrere Ansätze mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen in Betracht:

 

 

Vorteile

Nachteile

Gerätespezifische Websites

Es können leicht Inhalte speziell für bestimmte Gerätetypen entwickelt werden.

 

Gleiche oder ähnliche Inhalte sind unter verschiedenen URLs vorhanden (Duplicated Content).

Inhalte müssen mehrfach gepflegt werden. Keine Offline-Nutzung.

Responsive Design

Inhalte sind nur einmal vorhanden und passen sich automatisch an.

Besser für die Suchmaschinen-optimierung, da geringere Gefahr von Duplicated Content

Keine Offline-Nutzung.

Teilweise aufwändiges Testen, wenn Inhalte auf allen Geräten gut dargestellt werden sollen.

Webbasierte App

Gut für mobile Geräte einsetzbar und unabhängig vom Betriebssystem zu nutzen. Relativ geringe Kosten.

Nutzer muss zunächst von App überzeugt werden und diese installieren.

Auf gewisse Funktionalitäten muss im Vergleich zu Native Apps verzichtet werden.

Hybrid App

Vereint Vorteile von webbasierten und Native Apps, z.B. können mehr Funktionen von Smartphones genutzt werden.

Ist bereits relativ aufwändig und teuer zu entwickeln.

Native App

Es kann auf alle Funktionen des Geräts zugegriffen werden. Ermöglicht dadurch komplexeste Anwendungen, die tlw. auch offline zu nutzen sind.

Muss für jedes Betriebssystem extra entwickelt werden und ist daher aufwändig und teuer.

 

Welche Strategien für mobile Endgeräte am besten sind, kann nur vor dem Hintergrund der eigenen Anforderungen, Zielgruppen und Ziele definiert werden. Gerade eigene Apps dürften für viele Unternehmen eine noch geringe Bedeutung haben. Angesichts der stetig steigenden App-Nutzung müssen Sie sich jedoch die Frage stellen, inwieweit die Erstellung und Verwaltung von Apps aus dem CMS für Sie von Bedeutung ist und werden kann.

Die Bedeutung von Apps für Ihr Unternehmen kann limitierenden Faktoren unterworfen sein. Diese sollten Sie in Ihre  Überlegungen einbeziehen. Laut einer Studie von Nielsen steigt zwar die Dauer der App-Nutzung kontinuierlich an, die Anzahl der genutzten Apps liegt jedoch seit Jahren bei durchschnittlich 27 Apps pro User. Das Magazin Focus berichtet im August 2014 „[…]denn zwei Drittel der Smartphone-Besitzer laden heute überhaupt keine neuen Apps mehr herunter und verbringen 70 Prozent ihrer Online-Zeit mit ihren drei Lieblings-Apps […]“. Bietet eine geplante App tatsächlich was Neues oder wirklichen Mehrwert für Ihre Nutzer? Wie wollen Sie aus der Masse der Apps herausstechen und ist es realistisch, dass Sie eine ausreichende Anzahl Installationen erreichen, damit sich diese Investition lohnt? Für den Fall, dass Sie sich für die Entwicklung von Apps entscheiden, überlegen Sie, ob sich daraus Anforderungen für ein Content Management System ergeben und wie diese aussehen.

Um zu prüfen, inwieweit ein CMS Ihre Multi-Device-Strategie unterstützt, informieren Sie sich welche Möglichkeiten in Frage kommende Content Management Systeme bieten und wie diese umgesetzt werden.

 

Diese Fragen sollten Sie sich stellen

  • Sollen Inhalte gezielt für bestimmte Geräte bereitgestellt werden?
  • Um welche Geräte handelt es ich dabei?
  • Wie wird dies unterstützt und wie aufwändig ist die Erstellung spezifischer Templates?
  • Wollen Sie lieber auf Responsive Design setzen?
  • Wie einfach lassen sich Templates in Responsive Design umsetzen?
  • Gibt es möglicherweise Vorlagen für responsive Templates?
  • Sollen Inhalte direkt in Apps publiziert werden?

Zurück zu Teil 1: Einfache Bedienung und redaktionelle Workflows

Weiter mit Teil 3: Erweiterbarkeit, Integration, Skalierbarkeit und Kosten (erscheint am 29.09.2015)

 

Informationen über das contentXXL Multichannel CMS


Lassen Sie uns wissen, was Sie denken...

Kommentar erstellen

(Kommentare werden moderiert - bitte beachten Sie die Blogregeln!)

Kommentare (0)