Was sind AMP Pages und wofür werden sie genutzt?

Was sind AMP Pages und wofür werden sie genutzt?

Trackback URL

Für Ladezeiten beim Surfen mit dem Smartphone gilt: Je kürzer, desto besser. Darauf weisen nicht nur zahlreiche Studien hin, sondern auch das von Google geförderte AMP-Projekt. Die Accelerated Mobile Pages (AMP) reduzieren die Dateigrößen von mobilen Inhalten auf ein Minimum und sind ein Turbo für die Ladezeit auf Smartphones. Doch AMP-Seiten haben nicht nur Vorteile.



Funktionsweise und Erstellung von AMP-Seiten

Das Accelerated Mobile Pages Project ist eine Open-Source-Initiative, die 2015 gegründet wurde. AMP funktioniert als plattformübergreifendes, quelloffenes Framework. War AMP zunächst für Nachrichtenseiten gedacht, empfiehlt Google mittlerweile auch die Nutzung für Onlineshops. Generell deuten einige Entwicklungen und auch Äußerungen von Google darauf hin, dass Google AMP zum Quasi-Standard des schnell ladenden Internets ausbauen möchte.

Die Accelerated Mobile Pages basieren dabei auf der Reduktion von JavaScript und CSS, optimiertem HTML-Code und einem Content Delivery Network. Um die Ladezeiten zu verkürzen, können viele Elemente nur in abgespeckter Version genutzt werden. Javascript ist, abgesehen von wenigen Ausnahmen, nicht erlaubt.

Eingerichtet werden AMP-Seiten durch Anpassungen am HTML-Code. Genaue Anleitungen, Empfehlungen und Beispiele finden Sie auf der Website des AMP-Projekts



Vor- und Nachteile von AMP-Pages


Eine Studie (https://www.soasta.com/blog/mobile-web-performance-monitoring-conversion-rate/) aus dem Jahr 2015 hat gezeigt: Bei einer Ladezeit von 8 Sekunden liegt die Bounce-Rate bei 50 Prozent - im Vergleich zu nur rund 13 Prozent bei 2 Sekunden Ladezeit. Zudem hat Google nicht ohne Grund schon längst die "Page Speed" zum Ranking-Faktor erklärt. Ganz klar sind also die schnelleren Ladezeiten der größte Vorteil von AMP-Seiten. Und da der Traffic-Anteil von Smartphone-Usern immer noch zunimmt, wird auch die Ladegeschwindigkeit eines der wichtigsten Kriterien für erfolgreiche mobile Websites bleiben.

Ein angenehmer Nebeneffekt: AMP-Seiten halten Content-Manager und Webentwickler dazu an, die Inhalte auf das Wesentliche zu reduzieren. Im besten Fall animieren sie dazu, den Aufbau aller anderen Seiten ebenfalls kritisch zu hinterfragen. Das ist notwendig, denn viele Webseiten sind vollkommen überfrachtet und strapazieren die Aufmerksamkeit der Nutzer und hemmen ihre Entscheidungsfähigkeit.

Eine weitere wichtige Funktionsweise von AMP-Seiten ist das Content Delivery Network. Google stellt damit die Inhalte über eigene Server zur Verfügung. Das ist ein weiterer Faktor für schnelle Ladezeiten - und - aus Sicht der Webseitenbetreiber - ein großer Nachteil des AMP-Systems. Denn der Traffic läuft nun nicht mehr über die Seite des Betreibers, sondern über Google. Und wer einmal das AMP-Ergebniskarussell innerhalb von Google ausprobiert hat, bemerkt schnell, wie die AMP-Inhalte mit Googles Angebot verschwimmen. Auch sind AMP-Pages kein Garant für gute Rankings. Denn alle anderen Faktoren müssen ebenfalls stimmen. Bei gleich guten Ergebnissen würde Google jedoch die schneller ladende AMP-Variante bevorzugen.

 


AMP: Fluch oder Segen?

In Ihre Entscheidung für oder gegen AMP-Seiten können Sie Ihre eigenen Statistiken und die Strategien und Entwicklungen Ihrer Mitbewerber einbeziehen. Behalten Sie im Hinterkopf, dass schlanke HTML-Strukturen und reduzierte Javascript-Verwendung genügen, um die Ladezeit von Webseiten deutlich zu erhöhen. Das geht prinzipiell auch ohne AMP. Nicht zuletzt betreibt Google mit der AMP-Initiative auch Politik und reagiert damit auch auf die einstigen Neuerungen in Facebooks Newsfeed.

Sie sollten Ihre Entscheidung hinsichtlich AMP jedenfalls regelmäßig auf den Prüfstand stellen und die aktuellen Entwicklungen beobachten. Google drückt AMP zunehmend in den Markt, auch im eCommerce. Und im Rahmen des bereits viel zitierten Mobile Index dürften AMP-Seiten noch weiter an Bedeutung gewinnen: Google hatte bereits vor geraumer Zeit angekündigt, zunehmend auf die mobile Version einer Webseite zurückzugreifen, wenn es darum geht, das Ranking zu ermitteln oder strukturierte Daten zu erfassen.

Zudem zeigt sich eine zunehmende Abweichung in den Ergebnissen, je nachdem ob der Suchbegriff mit einem mobilen Gerät oder einem Desktop ausgeführt wurde. Wie hoch der Anteil mobiler Suchanfragen ist, variiert je nach Branche und Produktkategorie sehr stark. Der Anteil von AMP-Seiten in den mobilen Ergebnislisten jedenfalls lag zuletzt bei über 27%, wie Marcus Tober von Searchmetrics auf dem SEO-Day in Köln wissen ließ. Zahlen, die man beachten sollte.

Unseren damaligen Artikel zum mobilen Index finden Sie übrigens hier:


Lassen Sie uns wissen, was Sie denken...

Kommentar erstellen

(Kommentare werden moderiert - bitte beachten Sie die Blogregeln!)

Kommentare (0)