Schneller als die Polizei erlaubt? wie Sie die Ladezeiten Ihrer Website richtig messen und verbessern

Schneller als die Polizei erlaubt? wie Sie die Ladezeiten Ihrer Website richtig messen und verbessern

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Schnelle Ladezeiten sind heute eine wesentliche Grundvoraussetzung für erfolgreiche Webseiten. Kurze Ladezeiten wirken sich positiv auf die Customer Experience aus UND verbessern zudem das Ranking in der Google-Suche. Ohnehin stehen diese beiden Punkte in einem engen Zusammenhang.

Die Bedeutung einer schnellen Webseite kann daher nicht überbetont werden. Umso mehr gilt dies vor dem Hintergrund der zunehmenden mobilen Internetnutzung. Gerade unterwegs haben Nutzer nicht immer die schnellste Verbindung. Initiativen wie z.B. die von Google unterstützten Accelerated Mobile Pages (AMP) belegen welch hohe Bedeutung der Suchmaschinen-Gigant der Ladezeit auf mobilen Geräten beimisst. Zeit, das Thema genauer unter die Lupe zu nehmen.

 

Auswirkungen schlechter Ladezeiten

 

Niemand wartet gerne

Wer kennt es nicht? Man klickt einen Link und wartet…und wartet….und wartet. Bestenfalls können einige Nostalgiker den aufkommenden Erinnerungen an die Zeit der analogen Modems und des langsamen Seitenaufbaus noch etwas abgewinnen. Die Masse der Besucher ist jedoch schnell genervt.

Studien belegen, dass bereits nach einer Wartezeit von 3 - 4 Sekunden die große Mehrheit der Nutzer den Webseiten-Besuch abbricht. Wiederkehren eher unwahrscheinlich. Und so wundert es auch nicht, dass „lange Ladezeiten“ (neben „zu viel Werbung“) eine der häufigsten Antworten auf die Frage „was stört Sie am meisten an einer Website“ ist.

 

Schlechte Nutzersignale beeinflussen das Ranking

Brechen Nutzer den Webseitenbesuch aufgrund zu langer Ladezeiten – oder auch aus anderen Gründen – schnell ab, bleibt dies von Google nicht unbemerkt. Google verfügt mittlerweile über zahlreiche Möglichkeiten, die Interaktion des Nutzers mit einer Webseite zu verfolgen. Als Nutzersignal sei exemplarisches die allseits bekannte Bounce Rate genannt: sie erfasst, wie schnell ein Nutzer nach dem Klick auf ein Suchergebnis zur Suche zurückkehrt um z.B. einen anderen Treffer zu klicken oder die Suche zu verfeinern. Die Gründe für solches Verhalten sind vielfältig; eine schlechte Ladezeit ist eine mögliche Ursache.

Aber auch außerhalb der Suche hat Google mittlerweile zahlreiche Datenquellen, die – zumindest theoretisch – zur Messung von Nutzersignalen und Ladezeiten herangezogen werden können. Man denke nur an den hohen Marktanteil des Browsers „Chrome“ oder die Verbreitung des Android Betriebssystems.

Fakt ist:  Ladezeiten haben Einfluss auf das Nutzerverhalten und Google lässt die ermittelten User Signale in das Ranking der Suchergebnisse einfließen.

 

Google misst selbst die Ladezeiten

Zudem misst Google die Ladezeiten Ihrer Website: Unter anderem beim Crawling wird die Antwortzeit des Servers bzw. die Ladezeit Ihrer Seite gemessen. Sie können die Ergebnisse in der Google Search Console unter Crawling-Statistiken direkt einsehen. Diese Messungen fließen als eines von über 200 Faktoren ebenfalls in das Ranking der Google-Suche ein.

 

Selbst testen: Das Problem mit Google Page Speed Insights

Es versteht sich von selbst: wer die Ladezeit der Webseite optimieren möchte, braucht zunächst einen Anhaltspunkt für die aktuelle Performance. Häufig wird hierfür Google`s Page Speed Insights genutzt und auch ich nutze das Tool. Allerdings eher um einen Überblick über mögliche Optimierungsmaßnahmen zu bekommen. Der angezeigte Wert ist mir nicht sehr wichtig, denn er ist mit großer Vorsicht zu genießen. Über die eigentliche Ladezeit der Seite sagt er nämlich nicht viel aus!

Außer der durchschnittlichen Antwortzeit des Servers misst Page Speed Insights genaugenommen keinerlei Zeiten.

 

Abbildung: Screenshot Google Pagespeed Insights - lediglich bei der Antwortzeit des Servers nimmt Google tatsächlich eine zeitliche Messung vor

 

Ansonsten werden verschiedene Kriterien abgefragt und überprüft. Zum Beispiel wird lediglich ermittelt, ob und wie stark Bilder komprimiert sind, ob browser-seitiges Caching aktiviert wurde, ob JavaScript minifiziert wurde usw.. Aber die tatsächliche Ladezeit der Seite wird nicht ermittelt.

 

Page Speed Insights misst nicht die eigentliche Ladezeit der Webseite!

 

Genau dies wäre jedoch – neben der ohnehin kaum messbaren, subjektiven Empfindung des Nutzers – der relevanteste Wert für die Beurteilung der Webseiten-Performance. Zwar stehen die geprüften Kritierien durchaus in Zusammenhang mit der Ladezeit und können für Verbesserungen genutzt werden, eine verbindliche Aussage über die tatsächliche Ladezeit geben sie jedoch nicht.

 

Tools zur Messung der tatsächlichen Ladezeit

Will man einigermaßen verlässliche Zahlen zur tatsächlichen Ladezeit bekommen, bietet sich unter anderem die Nutzung der Entwicklerkonsole des Browsers (F12-Taste und dann unter dem Reiter „Netzwerk“) an. Hier erhält man eine detaillierte Übersicht, wieviel Zeit für das Laden der einzelnen Ressourcen der Website (HTML, Skripte, Bilder usw.) tatsächlich benötigt wurde.

Auch die Webseite Pingdom.com liefert detaillierte Ergebnisse zur Ladezeit einer Webseite. Man kann die Domain dort einfach eingeben und erhält kostenlos die Ergebnisse.

 

Abbildung: Performance der Seite www.contentXXL.de bei pingdom.com – Die Startseite wurde in 1.30s vollständig geladen

 

Abbildung: Auch die Entwicklerkonsole des Browsers (hier Screenshot aus Google Chrome) gibt Aufschluss über die tatsächlichen Ladezeiten

Auch viele SEO-Tools geben recht detailliert Auskunft über die Performance der einzelnen Seiten. Diese haben oft den Vorteil, dass sie die einzelnen Seiten des Webauftritts nach unterschiedlichen Performance-Graden gruppieren. So lassen sich z.B. einfach gezielt die Seiten anzeigen, die eine schlechtere Performance aufweisen und der Optimierung bedürfen.

 

Ladezeiten verbessern

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten die Ladezeiten Ihrer Webseite Schritt für Schritt zu verbessern.

Zu den wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung der Ladezeiten gehören:

  • Antwortzeit des Servers reduzieren
  • Dateigrößen von Bildern reduzieren
  • Statische Ressourcen komprimieren (http-Komprimierung) 
  • Anzahl und Größe von JavaScript- und .css-Dateien reduzieren
  • Serverseitiges und browserseitiges Caching nutzen
  • Inhalte priorisiert (oder asynchron) laden

 

Neben den genannten Punkten können auch noch weitere Ansätze geeignet sein, die Ladezeit deutlich zu reduzieren. Die Nutzung von AMP-Seiten (für die mobile Auslieferung) oder der Einsatz sogenannter Content Delivery Networks (insbesondere für internationale Anbieter) sind nur zwei mögliche Ansatzpunkte.

Im Idealfall verfügt Ihr CMS über Einstellungsmöglichkeiten für viele diese Punkte, die Sie ganz einfach und ohne technisches Detailwissen vornehmen können. Einige Maßnahmen erfordern aber auch ein gewisses technisches Grundverständnis (oder entsprechende Untersützung).

Wenn Sie genauer wissen möchten, wie die einzelnen Punkte umzusetzen sind, laden Sie sich hier einfach kostenlos unseren Quick Guide „Ladezeiten messen und optimieren“ herunter.

Hinweis für contentXXL Kunden:  wenn Sie mit der Ladezeit Ihrer auf contentXXL basierenden Webseite noch nicht zufrieden sind, kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gerne!


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